Andre Hängen und Kunde zu Wissenswertes - Gangart Bonn

Ein paar rote Sportschuhe - Bild zu Dirk Bockel - Teil2Die Zusammenarbeit mit Dirk in Sachen Einlagen brauchte einige Monate. Immer wieder wurde probiert & angepasst.Testeinlagen wurden zwischen der gangart in Bonn und Dirks Trainings- und Wettkampforten in Luxembourg und USA hin- und hergeschickt.

Bis endlich - Ende Juli - über Twitter die Meldung kam: Alles O.K.- sowohl in den Trainings- als auch in den Wettkampfschuhen.

Über: Twitter & Co
"Social Media ist einfach wichtig für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Athleten; den Profis, dem Triathlon-Markt und auch der Familie. Ich rede gern darüber wie ich mich fühle, rede weniger über Privates. Letztlich ist das alles öffentlich und man muß sich schon überlegen, was man da reinschreibt.

Über: Kommunikation im Team
Ich sprech natürlich alles mit meinem Trainer, Mechaniker und Physiotherapeuten durch. Jeder weiß was ich benutze. Jeder muß Bescheid wissen, damit das Team optimal arbeiten kann. Der Mechaniker guckt mich natürlich auch von hinten an, der Physiotherapeut sieht mich wie ich auf dem Sattel sitze, wie die Hüfte sich bewegt, wie die Knie im Zusammenhang mit den Sohlen arbeiten … da ist jeder up to date. Die Einlagen haben wir langsam adaptiert; zunächst kurze-, dann längere Einheiten schließlich Temposteigerungen bis zur tagtäglichen Nutzung. Bei der ITU-WM dieses Jahr hab ich die Sohlen dann das erste Mal mit reingenommen ins Rennen und hab gleich eine Bronze-Medaille gemacht. Gutes Material; macht eine Menge aus und die Sohlen gehören da für mich dazu.

Über: Klassische Fehler von Nachwuchsatlethen
Ich denke; viele Leute wollen einfach zuviel. Sie wollen zu schnell die Ergebnisse. Sie betreiben keinen sinnvollen Aufbau.

Mein Grundprinzip:
Zoom in - wo ist man jetzt; zoom out - wo will man hin ?

Es ist immer sinnvoll einen Langzeitplan aufzustellen: Gute Ernährung gehört dazu, ein gutes Umfeld mit möglichst vielen Athleten, die besser sind als Du, einem Coach der sich richtig auskennt, der einen langsam führen kann. Man muß den Körper haben, Talent mit- und Opfer bringen, Verletzungen vermeiden, clever & stark im Kopf sein. Es gibt viele Komponenten. Haben nicht viele - deswegen kommen auch nicht viele bis ganz nach oben.

Über: Entspannung
Kona - Mitte Oktober. Das Training für die Saison 2013 fängt Ende November Anfang Dezember wieder an. Die ersten Rennen dann im März. Mein Leben ist durch den Sport bestimmt ist. Da ist es ganz wichtig, sich entspannen zu können. Das tue ich am liebsten mit meinen Freunden und mit der Familie. Ich bin auch gern auf Reisen und such mir dort schöne Orte & Plätze an denen ich relaxen kann. Gehe gern in Spa-Hotels wo ich total abschalten kann. Einfach mal die Seele baumeln lassen - den Kopf abschalten. Computer und Telefon sind auch mal aus und ich hab einfach Zeit für mich. Klar kenn ich Druck von den Sponsoren. Wenn man schon der Einzige Triathlet ist, der von einem professionellem Radteam unterstützt wird, dann verpflichtet das natürlich auch zu guten Ergebnissen.

Ausblick:
Es geht hier nicht darum Geld zu verdienen oder von einem Rennen zum nächsten zu hasten; ich möchte einfach eine tolle Karriere hinlegen. Wann mal Schluss ist ?  Weiß ich nicht. Bin jetzt 35. Ich denke, ich hab noch ein bisschen Zeit und hab noch 3 vielleicht 5 Jahre als Top-Athlet in mir. So lange es mir Spaß macht und ich mich verbessere bleib ich der Langdistanz treu. Wir gehen da von Jahr zu Jahr.
Danke für die tolle Unterstützung der letzten Zeit und was da künftig noch alles auf uns zukommt."

Danke Dir Dirk. Und wir drücken Dir sämtliche Daumen; für Kona und danach.
Bis bald sagen André Hänchen und Andreas Franze

Teil 1 des Interviews gibt es hier